ITLR
Die ITLR ist konzipiert als eine digitale Plattform für Wissenschaftler aus den Bereichen Klassische Indologie, Tibetologie und Buddhologie zur Bearbeitung lexikalischer Einträge. Sie soll dabei eine langfristige Basis für eine weltweite Zusammenarbeit von Experten aus diesen benachbarten Disziplinen bieten. Damit wird die ITLR in erster Linie eine digitale Schatzkammer von umfassenden und verlässlichen lexikalischen Daten sein, die einer breiten, an tibetischen und indischen Texten und Lehren interessierten wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die von der ITLR gesammelten und gespeicherten lexikalischen Einträge sind entweder
- Produkte (oder Nebenprodukte) von spezifischen, mit der Erforschung von Werken des indo-tibetischen Buddhismus verschiedener literarischer Gattungen befassten Projekten, oder
- Nebenprodukte der Forschung einzelner Wissenschaftler, Ergebnisse also, die unter herkömmlichen Bedingungen häufig in Fußnoten ihr Dasein fristen und dort nur schwer auffindbar sind.
Eines der langfristigen Ziele der ITLR besteht darin, eine geeignete Infrastruktur für Gemeinschaftsprojekte und andere Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus den Bereichen der Indologie, Tibetologie und Buddhologie, wie auch zwischen traditionellen und modernen Gelehrten bereitzustellen.
Welche Themenbereiche werden abgedeckt?
Obwohl die Stichworte aus den verschiedenen Zweigen der buddhistischen Philosophie notwendigerweise die Mehrheit ausmachen werden, werden die Einträge sich nicht auf die buddhistische Terminologie beschränken, sondern zunächst weitere Begriffe aus dem Bereich indischer Religion und Philosophie umfassen und letztlich jegliche Begriffe und Namen, die in den Texten vorkommen, einschließen.
Entsprechend der Grundidee der ITLR, die Menge der Einträge prinzipiell nicht zu begrenzen, können Stichworte aus allen Wissensgebieten und literarischen Gattungen einbezogen werden. So ist es vorstellbar, dass am Ende Einträge zu vielfältigen Themenbereichen auf verschiedenen Wegen in die ITLR einfließen.
Wer ist beteiligt?
Ziel der ITLR ist es, Sanskritisten, Buddhologen (mit Kenntnis des Sanskrit oder klassischen Tibetisch), klassische Tibetologen (mit Spezialisierung im indo-tibetischen und buddhistischen Bereich) und Vertreter der Digital Humanities zusammenzubringen. Erfreulicherweise hat sich bereits eine Anzahl von Kollegen von verschiedenen Universitäten und anderen Institutionen zur Mitarbeit bereiterklärt, teils auf institutioneller, teils auf individueller Ebene. Neben Wissenschaftlern der Universität Hamburg befinden sich darunter Wissenschaftler des International Institute for Digital Humanities (DHII) in Tokio, von den Universitäten Tokio, Kyoto, Neapel, Mie, Oxford, Koyasan, Nishogakusya, Minobusan, Leiden, der Hebräischen Universität Jerusalem, Renmin Universität China, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, dem Istituto Italiano per l’Africa e l’Oriente in Rom und dem China Tibetology Research Center in Beijing. Weitere potentielle Partner sind angefragt. Wissenschaftler, die an einer Mitarbeit interessiert sind, sind eingeladen, uns zu kontaktieren. Eine aktuelle Übersicht der involvierten Personen, siehe ITLR Collaborators.
Geschichte
Das ITLR ist das erste Projekt, das von Prof. Dr. Dorji Wangchuk, unmittelbar nach seiner Berufung an die Universität Hamburg (Abteilung für Geschichte und Kultur Indiens und Tibets), initiiert wurde.
Der erste ITLR-Workshop „Indo-Tibetan Lexical Resource (ITLR): Conception, Development, Implementation” fand vom 16. bis 17. Dezember 2009 in Hamburg statt.
Der zweite Workshop “Indo-Tibetan Lexical Resource (ITLR): “TEI Encoding for Classical Asian Texts” wurde vom 12. bis 14. Juli 2010 abgehalten.
Ein dritter Workshop mit dem Titel “Indo-Tibetan Lexical Resource (ITLR): Experimentation and Implementation I” fand vom 19. bis 22. Juli 2011 in Hamburg statt, und ein vierter mit dem Titel “Indo-Tibetan Lexical Resource (ITLR): Experimentation and Implementation II” ist für Dezember 2011 in Tokio geplant.
Wir schätzen uns glücklich, für die Entwicklung der ITLR-Datenbank die Unterstützung des International Institute for Digital Humanities (DHII), Tokio, und der SAT [Saṃgaṇikīkṛtam Taiśotripiṭakam] Daizōkyō Text-Datenbank, Tokio, gewonnen zu haben. Seit 2010 fanden regelmäßig Treffen von Mitgliedern des ITLR-Teams in Hamburg mit Mr. Kiyonori Nagasaki (Geschäftsführer des DHII) und Dr. Toru Tomabechi (DHII) statt (Mai 2010, Oktober 2010 und Februar 2011), auf denen konkrete Schritte in Hinblick auf die Entwicklung und Verbesserung der ITLR-Datenbank vereinbart und unternommen wurden. (Weitere Details finden Sie unter Kooperationen.)